Logopädiepraxis
- in Reinfeld -


Dörte Meier
Am Zuschlag 10
23858 Reinfeld
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Therapie von Sprachstörungen
bei Erwachsenen

Definition / Formen der Sprachstörung:

Im Erwachsenenalter (also nach abgeschlossenem Spracherwerb) sind Sprachstörungen zentrale Beeinträchtigungen der Sprache auf verschiedenen Ebenen. Bei einer Aphasie können alle Modalitäten betroffen sein, also Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben.

Ursachen:

Sprachstörungen können nach Schlaganfall (Hirninfarkt, Hirnblutung), Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumor, Hirnoperation, entzündlichem Prozess im Hirn und degenerativer Erkrankung auftreten.



Erscheinungsform/Symptome:

  • Störungen der Lautsprache
    Die Lautstruktur (Aussprache) ist fehlerhaft. Die Worte können leicht verändert bis nicht mehr verständlich produziert werden.
  • Störungen der Wortfindung und Wortwahl
    Ein Wort kann nicht mehr gesagt werden oder es wird ein anderes (nicht passendes oder umschreibendes) Wort genannt.
  • Störungen der Grammatik und des Satzbaus
    Es kommt zu Satzabbrüchen oder zu Verkürzungen von Sätzen (Telegrammstil). Es können Fehler der Wortstellung im Satz auftreten, manchmal werden auch Sätze ineinander verschränkt oder Satzteile verdoppelt.
  • Störungen des Redeflusses
    Es kann zu übersteigerter oder verminderter Redeweise kommen. Die Sprache kann unflüssig werden. Es kann zu starker Sprechanstrengung kommen.
  • Automatisierte Sprache
    Es kann bei Formulierungen zu immer wiederkehrenden Silben, Wörtern oder Redewendungen kommen. Es kann zu zwanghaften Wiederholungen von gerade Gesagtem kommen.
  • Sprachverständnisstörungen
    Gehörte oder gelesene Sprache kann nicht sinnhaft verarbeitet werden.
  • Störungen der Schriftsprache
  • Lesen
    Einzelne Schriftzeichen (Buchstaben) können nicht in Sprachlaute umgesetzt werden. Einzelne Wörter können visuell mit anderen verwechselt werden (z.B. Haus-Maus) oder vom Sinn ähnliche Wörter werden vertauscht (z.B. Bank-Sofa). Es kann auch sein, dass das Gelesene ohne Sinn bleibt (Störung des Lesesinnverständnisses).
  • Schreiben
    Hier können ähnliche Fehler wie beim Lesen auftreten. Einzelne Laute können nicht in Schriftzeichen umgesetzt werden. Es können auch hier vom Sinn oder den Buchstaben ähnliche Worte geschrieben werden (Tasse-Becher oder Mond-Mund).

Manche Aphasiker schreiben gut, ohne das Geschriebene zu verstehen.

Neuropsychologische Begleiterscheinungen:

  • Halbseitenlähmung
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Antriebsstörungen
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Gesichtsfeldausfall (es wird nur noch ein bestimmter Abschnitt des Blickfeldes wahrgenommen)

Ziel der Behandlung:

Das allgemeine Behandlungsziel ist, dem Aphasiker sprachliche Kommunikation im Alltag zu ermöglichen. Da eine sprachliche Rehabilitation im Sinne einer wirklichen Heilung meist nicht möglich ist, muss der Patient lernen, mit seinen reduzierten sprachlichen und gestischen Ausdrucksmöglichkeiten Gesprächssituationen zu bewältigen. Es werden Sprachprozesse aktiviert und nicht Wörter bzw. Sätze geübt. Die Verbesserung der kommunikativen Kompetenz des Patienten ist von entscheidender Bedeutung und wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus.

Das Einbeziehen der Angehörigen ist sehr wichtig, um gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.



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