Logopädiepraxis
- in Reinfeld -


Dörte Meier
Am Zuschlag 10
23858 Reinfeld
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Therapie von Schluckstörungen
bei Erwachsenen

Definition / Formen der Schluckstörung:

Eine Schluckstörung tritt auf, wenn eine der am Schluckakt beteiligten Strukturen in ihrer Funktion bzw. deren Zusammenwirken beeinträchtigt ist. Somit können alle Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle und ihrer Begrenzungen, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, daneben vor allem auch neurologische Probleme sowie psychische Störungen eine ursächliche Rolle spielen. Die Dysphagie kann mit oder ohne Schmerzen einhergehen. Der schmerzhafte Schluckakt wird auch als Odynophagie bezeichnet.

Da Schluckstörungen erhebliche Beeinträchtigungen des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens nach sich ziehen, bedürfen sie immer einer Abklärung.

Leitsymptome der Schluckstörungen (Dysphagien):

Störungen des Schluckaktes in der oralen Phase – im Mundraum:

  • Austritt von Speichel und/oder Nahrung aus der Mundhöhle
  • veränderte Sensibilität im Mundraum (dadurch eventuell Verbleiben von Nahrungsresten im Mundraum)
  • eingeschränkte Kieferbeweglichkeit und –kraft
  • Probleme beim Nahrungstransport mit der Zunge
  • Eventuell übersteigerte orale Reflexe (z.B. Beißreflex, Würgreflex)

Störungen des Schluckaktes in der pharyngealen Phase (im Rachen):

  • fehlender Abschluss zum Nasenraum (Gaumensegelschwäche)
  • eingeschränkte Funktion der Schlundmuskulatur (zu spät ausgelöste bzw. fehlende Reflexe)
  • eingeschränkte Kehlkopfbeweglichkeit
  • Speichel- oder Nahrungseintritt in die unteren Luftwege durch fehlende Schutzreflexe (Verschlucken mit Husten, Niesen, Würgen und/oder Erbrechen)
  • Nahrung bleibt im Rachen hängen
  • gurgelnde Stimme, unter anderem als Hinweis auf unbemerktes Verschlucken)
  • Probleme bei der Öffnung der Speiseröhre zum Nahrungseintritt

Störungen des Schluckaktes in der ösophagealen Phase ( in der Speiseröhre):

  • Behinderung des Nahrungstransports in die Speiseröhre (Verengung der Speiseröhre, Bewegungsstörung)

Ursachen

Schluckstörungen/Dysphagien können auftreten in Zusammenhang mit:
  • Schlaganfall (ischämischer Insult, Hirnblutung)
  • Degenerativen Erkrankungen (z.B. Parkinson, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose, Demenz)
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Tumoren
  • Operationen im Kopf-/Halsbereich
  • Entzündlichen Prozessen im Gehirn
  • Cerebralparesen
  • Intubationsschäden
  • Erkrankungen/Verletzungen des Rückenmarks

Weitere wichtige Aspekte bei Schluckstörungen

  • Die Konsistenz der Nahrung (flüssig, fest, breiig) stellt unterschiedliche Anforderungen an den Schluckvorgang
  • Das Schlucken von Flüssigkeiten ist oft problematisch, da sie schnell fließen, das Auslösen des Schluckens ist bei den Patienten jedoch häufig verzögert
  • Das Bewältigen von fester Nahrung stellt hohe Anforderungen an die oralen Fähigkeiten (Kraft, Koordination, Zerkleinern der Nahrung, Transport in den Schlund)
  • Das Schlucken breiiger Nahrung stellt in der Regel den geringsten Schwierigkeitsgrad dar
  • Eine optimale (möglichst aufrechte) Körperhaltung ist die beste Voraussetzung für das Schlucken bei Patienten mit Störungen
  • Die Nahrungsaufnahme sollte in einer angenehmen, ruhigen, Situation stattfinden können
  • In manchen Fällen ist (zusätzlich) Sondenernährung erforderlich

Nichtbehandelte Schluckstörungen können lebensbedrohliche Folgen haben

  • Mangelernährung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Lungenentzündungen/Bronchitiden (durch Verschlucken von Speichel und Nahrung in die Luftröhre)
  • Fieber
  • Erstickungsgefahr

Ziel der Behandlung

Oberstes Ziel ist die orale Ernährung. Essen und Trinken zu können ist eine wichtige Aktivität des täglichen und sozialen Lebens und in Hinblick auf elementare Lebensqualität von unschätzbarer Bedeutung.
Quelle: Infoblatt des dbl



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